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1986 errichteten Esther Shalev-Gerz und Jochen Gerz in Hamburg-Harburg ein Mahnmal gegen Faschismus. Über die Jahre wurde der zwölf Meter hohe Obelisk langsam in den Boden versenkt und verschwand schließlich im Jahr 1993 komplett. Heute finden Besucher*innen, die das Mahnmal aufsuchen, eine Gedenktafel vor mit den photographischen Abbildungen der einzelnen Realisierungsschritte, eine Bronzeplatte im Boden eingelassen und den Schacht, in dem das Denkmal zwischen 1986 und 1993 in acht zeremoniellen Etappen versenkt wurde. Das Denkmal ist keines für die Opfer von Faschismus, sondern ein Mahnmal gegen den fortwährenden Faschismus. Heute erinnert die bewusste Abwesenheit des Denkmals an seinem ursprünglichen Standort daran, dass Denkmäler uns nicht vor Faschismus schützen können. Nur durch Wachsamkeit, fortlaufende Solidarität und vor allem Standhaftigkeit kann dem Wiederaufleben des Faschismus Einhalt geboten werden.

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