FASIA
Ina Wudtke & ARCA e.V.

Ausstellungseröffnung FASIA, Samstag, 25 Oktober 2025, 14–17 Uhr
26.10.– 6.12.2025

Ort: Fasiathek, fux eG
Bodenstedtstr. 16, Hofeingang B, 3. St. 22765 Hamburg
Fahrstuhl vorhanden – bei Bedarf unter 0176 62041795 anrufen.

Reguläre Öffnungszeiten:
Di 12–17 Uhr, Mi 10:30–16 Uhr, Do 14–19 Uhr, Fr 15–20 Uhr, Sa 12–16 Uhr

Kuratiert von Millicent Adjei (ARCA e.V.) und Joanna Warsza
Teil der Reihe Gegen-Denkmäler Stadtkuratorin Hamburg und im Rahmen von fluctoplasma Festival 2025

Eintritt frei.

Zur Ausstellung erscheint eine barrierearme E-Publikation beim Berliner Verlag ECCLECTIC mit den Originalaudiodateien der Installation, zahlreichen Abbildungen und Texten von Ina Wudtke, Anujah Fernando, Jasmin Eding, Robbie Aitken u.a. auf Deutsch und Englisch.

Die Künstlerin Ina Wudtke legt in ihrer Arbeit Spuren der Geschichte Schwarzer Menschen in Deutschland frei und erinnert multidirektional an vergangene sowie gegenwärtige antirassistische Kämpfe. Für die ortsspezifische Arbeit FASIA aktiviert sie Archivmaterial, wie beispielsweise Songs, Texte und Fotos von Fasia Jansen (1929–1997), Hilarius Gilges (1909–1933) und Joseph Ekwe Bilé (1892–1959), die im Kontext der Arbeiter*innenbewegung gegen Rassismus und Kolonialismus in Deutschland aktiv waren. Das Ausstellungsprojekt FASIA umfasst Banner an der Außenfassade des fux eG-Gebäudes und eine Installation mit dem Titel Black Lives Audio Triptych in der Fasiathek.

Das Black Lives Audio Triptych, bestehend aus drei inszenierten Audioselbstporträts von Fasia Jansen, Hilarius Gilges und Joseph Ekwe Bilé, ist während der Ausstellungsdauer in den Räumen der Fasiathek erfahrbar. Bei der Auswahl der Sprecher*innen — Jasmin Eding, Jeanne-Ange Wagne und Kofie Bouchie aka Kofie da Vibe – stand für Ina Wudtke deren aktuelles gesellschaftliches Engagement im Vordergrund, das als Fortführung der politischen Arbeit der jeweiligen Protagonistinnen verstanden wird.  

Die Fasiathek ist nach Fasia Jansen benannt. Fasia war die Tochter von Elli Jansen und Momulu Massaquoi, dem damaligen liberianischer Generalkonsul in Hamburg. Fasia wuchs bei ihrer Mutter und deren Mann Albert in einem kommunistischen Haushalt im Arbeiter*innenviertel Rothenburgsort auf. Als Schwarze Deutsche wurde sie im Alter von 15 Jahren gezwungen, in einer Außenstelle des KZ Neuengamme zu arbeiten. Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierte sie sich in der Ostermarschbewegung, in den Arbeitskämpfen im Ruhrgebiet und in der Frauenbewegung gegen Rassismus und Krieg.

Die Fasiathek, eine von ARCA e.V. betriebene Bibliothek mit Werken Schwarzer Autor*innen, befindet sich im fux eG-Gebäude in Altona, in der ehemaligen Viktoria Kaserne. Diese wurde während der wilhelminischen Kaiser- und Kolonialzeit errichtet. Während der NS–Zeit waren hier Polizeieinheiten stationiert, die den Altonaer Blutsonntag durchführten. Zudem fanden im Innenhof der Kaserne Hinrichtungen von Kommunistinnen statt, durch die die Hamburger Arbeiterinnenbewegung zerschlagen wurde. Sowohl die Geschichte der Viktoria Kaserne als auch die im Hinterhof verborgene Fasiathek sind vielen Hamburgerinnen noch kaum bekannt. Die Banner mit Fasias Porträt am Gebäude der fux eG weisen auf die im Hinterhof versteckte Fasiathek hin und bieten Anlass, mehr über die Geschichte dieses Ortes zu erfahren.

Partner*innen und Förderer:

Ina Wudtke, Fasia (Siebdruck, Ausschnitt) © Ina Wudtke