Im öffentlichen Raum von Hamburg befinden sich faszinierende und wegweisende Kunstwerke, Denkmale und künstlerische Projekte. Ihre Geschichten und Hintergründe sind jedoch weder festgehalten noch erzählt. Dieser Leerstelle widmet sich das Projekt ReferenzBibliothek nun seit Anfang des Jahres. Sie (ver-)sammelt Referenzen in Form von Publikationen, Fotos, Videos und Ephemera, vornehmlich ab 1981, und vermittelt sie in verschiedenen Präsentationsformen. Während der Recherche zur Kunst im öffentlichen Raum in Hamburg und darüber hinaus zeigte sich die Vielstimmigkeit der Referenzen. Sie bilden ein Geflecht aus unterschiedlichen Spuren – vergleichbar mit einer Partitur, in der verschiedene Töne miteinander in Resonanz stehen. Dieses Netzwerk aus Bezügen und Geschichten formt die ReferenzBibliothek zu einem offenen und sich weiterentwickelnden Gedächtnis.
Im Kunsthaus Hamburg werden einzelne Spuren dieser Partitur performativ präsentiert, die neue Webseite der ReferenzBibliothek vorgestellt und Einblicke in die Pläne für 2026 gegeben. Die Präsentation wird moderiert von der Kunstwissenschaftlerin Dr. Belinda Grace Gardner, Mediatorin, Co-Conspiration und Co-Networkerin des Projekts. Eine erste Auswahl an Publikationen, die Teil der ReferenzBibliothek sind, werden im Foyer des Kunsthaus Hamburg für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Sie sind ab dem 16. November ohne Voranmeldung zu den Öffnungszeiten der Institution einsehbar.
Die ReferenzBibliothek ist ein Projekt von para-education (Dörte Habighorst, Thesea Rigou Efstathopoulos, Malin Kuht und Sarah Savalanpour). Es wurde von Stadtkuratorin Hamburg initiiert und entsteht in Kooperation mit dem Kunsthaus Hamburg und der Behörde für Kultur und Medien. Dank der Unterstützung des Elbkulturfonds geht es im Jahr 2026 mit dem Projekt weiter.
Der gemeinnützige Verein para-education wurde im Herbst 2024 von Künstler*innen, Pädagog*innen und Kurator*innen gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehören Anja Steidinger, Carina Herring, Dörte Habighorst, Julia Stolba, Malin Kuht, Nora Sternfeld, Sarah Savalanpour und Thesea Rigou Efstathopoulos. Der Verein beschäftigt sich mit Kunstvermittlung in öffentlichen Räumen und kulturellen Institutionen durch Projekte, Beratung, Veranstaltungen und Publikationen. Dabei legt para-education besonderen Wert auf die Verbindung von Theorie und Praxis sowie auf soziale und politische Themen wie Erinnerungskultur, Inklusion und Nachhaltigkeit. Der Vereinssitz befindet sich in Hamburg, doch die Mitglieder sind bundesweit und international aktiv.
