Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde
Aby Warburg in Zusammenarbeit mit Gertrud Bing und Fritz Saxl

Aby Warburg, der bedeutende Hamburger Kunsthistoriker, hatte zur Eröffnung des Planetariums Hamburg im Jahr 1930 eine didaktisch ausgerichtete Ausstellung mit dem Titel Bildersammlung zur Geschichte von Sternglaube und Sternkunde entworfen, die lange Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg endgültig abgebaut wurde und seitdem als verschollen galt. Erst 1987 entdeckte Uwe Fleckner, damals Student der Kunstgeschichte, den „verborgenen Schatz“ im Planetarium; 66 Bildtafeln und Artefakte, die auf einem Haufen Sperrmüll ihrer Entsorgung harrten.

Nun wird diese historische und zugleich aktuelle Ausstellung zum ersten Mal im spektakulären, speziell zu diesem Anlass geöffneten Kesselsaal gezeigt. Die Sammlung an Artefakten und fotographischen Reproduktionen erkundet bildnerisch die Notwendigkeit von Orientierungspunkten im Leben und unser immerwährendes menschliches Bedürfnis, zum Himmel aufzublicken, um unser Verhältnis zum Kosmos zu verstehen. Sie führt uns vor Augen, „wie die Menschheit bis heute versucht hat, die Sterne und ihre geheimnisvollen Bewegungen zu deuten und zu erklären“ – so schrieben Gertrud Bing und Fritz Saxl, die als engste Mitarbeiter des 1929 verstorbenen Warburg dessen Ausstellung einrichteten. Heute evoziert eine von José Délano auf dem Grundriss einer Ellipse entworfenen Ausstellungsarchitektur wie unser Verständnis des Universums zwischen bildlich-mythischer und symbolisch-mathematischer Auffassung pendelt. 

Begleitet wird die historische Ausstellung durch eine Reihe von zeitgenössischen Kunstpositionen, die im Kesselsaal präsentiert und über den Stadtpark verteilt sind. Sie führen Warburgs Gedankengang weiter und stellen Fragen nach den notwendigen Verbindungen zwischen dem Magischen und dem Rationalen, dem Spirituellen und dem Faktischen und über das Planetarische als soziale und politische Kategorie. Sie überdenken, wie wir Lebewesen heute unseren Planeten bewohnen. Und wie wir ein gemeinsames und respektvolles planetarisches Wertesystem erschaffen können.

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