Bit-Player
Die Komplexität unserer heutigen Welt bringt das Problem der erkenntnistheoretischen Zugkraft mit sich. Wie nähern wir uns der Welt, wenn sie die Kapazität des menschlichen Geistes übersteigt? Komplexe Realität erfordert, dass wir in einer verteilten Art und Weise denken, d.h. durch Wissenspraktiken, die ‘über unsere eigene Haut hinausgehen.’ [1] Um ein besseres Verständnis unserer heutigen Welt zu erhalten sind wir auf die Notwendigkeit der Computermodellierung angewiesen. Durch diese Wissensverteilung wird nicht nur die Zusammenarbeit mit anderen Menschen, sondern auch mit Maschinen angeregt. Die Bit-Spielerin ist eine anti-heldenhafter Akteurin in diesem verteilten Spiel, die nicht behaupten kann, das ganze Bild zu kennen, sondern ihr (situiertes) Teilwissen mit einer Offenheit umarmt, um es in eine größere Konfiguration von gemeinsamem Wissen einzufügen.
Autorin: Patricia Reed
[1] Donald MacKenzie, Material Markets: How Economic Agents are Constructed, (Oxford: Oxford University Press, 2009) 16.