Über

Ich beginne meine Reise als neue Stadtkuratorin in der Stadt der Kunst und des Aktivismus, der Ebbe und Flut, des Landes und des Wassers, der Reichen und der Armen, der sich öffnenden und schließenden Welt. In den gegenwärtigen angespannten politischen Zeiten glaube ich besonders daran, dass Kunst, insbesondere Kunst im öffentlichen Raum, uns hilft, Allianzen zu schaffen, Stellung zu beziehen, Isolation und Spaltung zu überwinden und trotz unserer Differenzen zusammenkommen. Ich freue mich sehr, Stadtkuratorin von Hamburg zu sein und diese einzigartige Institution ohne Wände gemeinsam mit den Künstler*innen, Bürger*innen und dem Team des Kunsthauses Hamburg auf eine faszinierende Reise vom All zu Allgemeingut, hin zur Idee einer planetarischen Öffentlichkeit und multidirektionaler Erinnerung zu führen. Aufbauend auf der Arbeit meiner Vorgängerinnen Sophie Goltz und Dirck Möllmann sehe ich meine Rolle als Gast und Gastgeberin, als Zugereiste und Neu-Angekommene, als Kritikerin und Verbündete und als Fürsprecherin einer komplexen und kritischen Kunst im öffentlichen Raum. – Joanna Warsza, Stadtkuratorin, Oktober 2024

Stadtkuratorin ist ein eigenständiges, kuratorisches Format für Kunst im öffentlichen Raum, das 2014 in Hamburg initiiert wurde und mittlerweile einige Folgeeditionen im In- und Ausland hat. Ziel ist es, sowohl die Aufmerksamkeit auf Hamburgs wichtige und oft übersehene Kunstsammlung im Stadtraum zu lenken als auch relevante soziale und politische Themen durch temporäre Kunstinterventionen im öffentlichen Raum aufzugreifen. Bisherige Stadtkuratorinnen waren 2013 bis 2016 Sophie Goltz und von 2016 bis 2019 Dirk Möllmann. Informationen zu ihren Projekten finden sich im Archiv. Das Projekt Stadtkuratorin Hamburg wird von der Behörde für Kultur und Medien gefördert und steht seit der Neuauflegung im Jahr 2024 unter der Trägerschaft des Kunsthaus Hamburg. Es verbindet das Lokale mit dem Internationalen, das Innere mit dem Äußeren, das Auf und Ab des öffentlichen Lebens.

Seit Oktober 2024 ist Joanna Warsza die neue Stadtkuratorin von Hamburg. Das aktuelle und kommende Programm der Stadtkuratorin basiert auf zwei Säulen: Die erste heißt Fünf Jahre Fünf Elemente und umfasst fünf Sommer-Ausstellungen, die den fünf Grundelementen - Feuer, Luft, Erde und Wasser - gewidmet sind und 2025 mit Kosmos beginnen. Die Reihe findet in einer jährlich wiederkehrenden Konstellation mit lokalen und internationalen Künstler*innen statt. Die zweite Reihe mit dem Titel Gegen-Denkmäler beginnt im Spätsommer 2025 und umfasst monatliche, fortlaufende künstlerische Aktivierungen der Hamburger Kunstsammlung im öffentlichen Raum. Der Begriff Gegen-Denkmäler hat seinen Ursprung in Hamburg und wirft die Frage auf, wie man sich kritisch, einfühlsam und zeitgerecht mit dem öffentlichen Raum und der Erinnerungspolitik auseinandersetzen kann, in dem viele verschiedene Stimmen und Erfahrungen in einer multidirektionalen und respektvollen Weise gesehen und gehört werden können.