Temporalität und das Temporäre
Den Thesen von Patricia C. Phillips zufolge lässt sich der Gedanke der Temporalität nicht schlichtweg als eine Kritik an dauerhaft installierter öffentlicher Kunst verstehen, sondern vielmehr als eine Aufforderung zu beziehungsweise Befürwortung von Alternativen, die insbesondere mit dem Gedanken von zyklischen öffentlichen Ereignissen, wie bei PAM, zusammenpassen. Wie Phillips sagt, ermöglicht das Moment des Temporären bei der Kunstproduktion, dass man dem Modell des „Forschungslabors“ folgt, indem man das Kunstschaffen auf laufende oder unabgeschlossene Prozesse neu ausrichtet, bei denen es auch um bescheidenere Ziele geht sowie um ein verstärktes Augenmerk auf zeitgenössische Gegebenheiten. Im Zusammenhang der Temporalität kommen der Form und der Virtuosität weniger Bedeutung zu, während Inhalt und Ideen wichtiger werden. Sie fördert größere Flexibilität und kritischere Ansätze, sowohl bei der Produktion, als auch bei der Kuratierung von öffentlicher Kunst.[1]
[1] Patricia C. Phillips, Temporality and Public Art, in: Art Journal 48, Heft 4 (Winter 1989), S. 331–335.
Autor: Behzad Khosravi Noori | Übersetzung von Leo Kennedy-Unglaub